Für die Wahl im Februar nächsten Jahres werde ich mich noch detailliert mit den Programmen der großen Parteien auseinandersetzen. Eines kann man aber jetzt schon sagen:
Ludwig Erhard und diejenigen, die sich für seine Nachfolger halten, dürfen sie auf keinen Fall wählen.
Wie sich Kieler Libertäre die Welt zurechtbiegen
Stefan Kooths, Leiter der Konjunkturprognose beim IfW in Kiel, bekennender Libertärer und Anhänger von Javier Milei, zeigt in einem Interview des Handelsblatts, wie man mit Begriffen eine Wirklichkeit zudeckt, die einem aus ideologischen Gründen nicht in den Kram passt.
WeiterlesenArgentinien: Der libertäre Messias und seine Propheten
Es ist in den libertären Kreisen, in denen Christian Lindner regelmäßig verkehrt, chic geworden, auf die „Erfolge“ des vor einem Jahr gewählten argentinischen Präsidenten zu verweisen und damit den Eindruck zu erwecken, auch hierzulande könnte eine Schocktherapie angemessen sein. Der argentinische Präsident Javier Milei wird in den liberalen Himmel gehoben, bevor man überhaupt einen gut begründeten empirischen Beleg dafür vorlegen kann, dass seine Radikalkur positive Wirkungen zeigt. Selbst der nicht minder libertäre Elon Musk wird immer wieder als Bruder im Geiste von Milei herangezogen, wohl um zu zeigen, wieviel Geld man verdienen kann, wenn man die richtige Gesinnung hat.
WeiterlesenFrankreich auf dem Schuldenberg – Der böse Nachbar jubiliert
Jetzt geht es wieder los, das Frankreich-Bashing. Keine Regierung, ein schwer angeschlagener Präsident und ein gewaltiger Schuldenberg. Da sind in Deutschland die nationalistischen Pferde vom Zügel und trampeln mit Gewalt nieder, was noch niederzutrampeln ist. Kein deutscher Medienkommentar aus Paris, der nicht den riesigen Schuldenberg als Menetekel einer gescheiterten Politik hinstellt. Kein „Wirtschaftsexperte“, der nicht darauf hinweist, dass Frankreichs Zinsen jetzt so hoch sind wie die von Griechenland. Die Hetze reicht hin bis hin zu der wirklich infamen Aussage, die Franzosen würden jetzt dafür sorgen, dass die Deutschen ihre Schulden bezahlen.
WeiterlesenEin Gespräch mit Albrecht Müller zu meinem Grundlagenbuch
findet man hier.
Weiterlesen„Fehldiagnose“ ist irreführend, es geht um die Weigerung der Ökonomen, überhaupt eine Diagnose zu versuchen
Der Mannheimer Ökonom Tom Krebs hat ein Buch mit dem Titel „Fehldiagnose“ geschrieben, in dem er seinen Kollegen vorwirft, die falsche Medizin zu verordnen, weil sie die Krankheit der deutschen Wirtschaft nicht richtig diagnostiziert hätten. Doch es ist viel schlimmer. Seit Jahrzehnten findet man immer wieder das gleiche Muster: Sobald die deutsche Wirtschaft in Schwierigkeiten gerät, erscheinen in den Medien hunderte von ökonomischen Medizinern, die jeweils ihr liebstes Vorurteil zur Wurzel allen Übels erklären und auch gleich die allein gesundmachende Therapie parat haben. Sie versuchen nicht einmal, eine Diagnose zu stellen, sie wissen ja, was schiefläuft. Die Krise ist genau der Moment, wo man von den Medien gefragt wird und aller Welt laut und mit großer Überzeugungskraft die eigene Wahrheit verkünden kann, ohne dem Patienten auch nur einmal ins Auge gesehen zu haben.
WeiterlesenVortrag und Diskussion in Remscheid im Juli dieses Jahres
Weil ich öfter danach gefragt werde: Mein Vortrag bei der SPD in Remscheid und die Diskussion mit Norbert Walter-Borjans haben jetzt endlich eine stabile Adresse gefunden, wo man sie jederzeit aufrufen kann.
WeiterlesenStatistisches Bundesamt: Korrektur in der ersten Sekunde
Siehe da, das Statistische Bundesamt hat die allererste Gelegenheit genutzt, um die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das dritte Quartal dieses Jahres nach unten zu korrigieren. Die nächste Korrektur nach unten kommt bestimmt!
WeiterlesenDer Draghi-Irrtum: Die Verbesserung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit ist nicht zielführend, wer mehr Produktivität will, muss eine bessere Theorie haben
Ist es nicht erstaunlich, fast zur gleichen Zeit, wo der zukünftige Präsident der USA unverhohlene Drohungen in Sachen europäische Leistungsbilanzüberschüsse über den Atlantik schickt, haben die europäische Kommission und die wichtigsten nationalen Regierungen in Europa kaum ein anderes Thema als die Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Der Bericht von Mario Draghi (hier zu finden) für die EU-Kommission ist der ultimative Beleg für die europäische Obsession in Sachen Wettbewerbsfähigkeit, die auf einem Gipfel im Jahr 2000 in Lissabon ihren Anfang nahm.
WeiterlesenZwischen Berechnung und Prognose: Die Diskrepanzen des Statistischen Bundesamtes
Ist es nicht erstaunlich? Alle Welt klagt über die abstürzende deutsche Wirtschaft, aber das Statistische Bundesamt meldet Quartal für Quartal, dass alles so schlimm nicht sei. Im ersten Quartal dieses Jahres, so das Amt, sei die deutsche Wirtschaft um 0,2 Prozent gewachsen. Für das zweite Quartal dieses Jahres stand zunächst nur der kaum messbare Rückgang von 0,1 Prozent zu Buche, was Stagnation, aber kaum Rezession genannt werden konnte. Inzwischen wurde das zweite Quartal aber auf minus 0,3 revidiert, was schon weit weniger zuversichtlich aussieht. Im gleichen Atemzug aber verkündete das Amt jedoch, im dritten Quartal sei man wieder auf Kurs mit einem Wachstum von 0,2 Prozent.
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